Tulln, 11.06.2024 – Die diesjährige Generalversammlung des Regionalentwicklungsvereins Donau NÖ-Mitte fand am 6. Juni 2024 im LEADER-Büro im Seminarzentrum der GARTEN Tulln statt. Dabei hatten die Mitglieder die Gelegenheit, sich über brandaktuelle, innovative Programme für Gemeinden zu informieren. Zusätzlich wurde das Angebot gerne angenommen, den neugestalteten Nibelungenplatz mitten in Tulln – das Resultat eines erfolgreich umgesetzten, partizipativen LEADER-Projekts und ein Vorzeigebeispiel klimafitter Stadtentwicklung – näher kennenzulernen.

Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk lud den Regionalentwicklungsverein ein, den Platz mitten in der Tullner Innenstadt und direkt an der Donau zu besichtigen und mehr über die Hintergründe der attraktiven Neugestaltung zu erfahren. Zahlreiche Mitglieder nutzten diese Option und erhielten bei einem Rundgang über den grünen Nibelungenplatz von DI Dr. Cornelia Hebenstreit, Leiterin der Abteilung „Straßen und Verkehr“ der Stadtgemeinde Tulln/Donau, spannende Detailinformationen.

Bei der Neugestaltung wurde darauf geachtet, möglichst viel Fläche des 7.500 m² großen Platzes natürlich zu beschatten. Daher wurden große Bäume nach dem Schwammstadt-Prinzip gesetzt. So kann dank dem großen Wurzelraum und dem Straßenunterbau viel Niederschlagwasser gespeichert werden. Ein Großteil der Gesamtfläche des Platzes ist versickerungsoffen ausgeführt durch Grünflächen oder Kies; etwa ein Viertel ist mit versickerungsfähigem Pflaster bedeckt. Der Umgestaltung des Nibelungenplatzes ging ein professionell begleiteter Planungs- und Bürger*innen-Beteiligungsprozess voraus. Dieser wurde von der LEADER-Region Donau NÖ-Mitte gefördert.

Interessierte Gemeinden, die ebenfalls eine Flächenentsiegelung bzw. klimafitte Stadtentwicklung ins Auge fassen, können sich gerne zum Zweck des Erfahrungsaustausches mit Frau Dr. Hebenstreit in Verbindung setzen.

Auf der Agenda der Generalversammlung standen auch einige informative Kurzvorträge zu aktuellen Themen:

Frau Shurga Schrammel gab eine Einführung zum Konzept des „Zeitpolsters“. Dabei handelt es sich um ein Betreuungs- und Vorsorgenetzwerk, in dem Freiwillige etwa Fahrdienste, Hilfe in Haushalt und Garten oder Kinderbetreuung übernehmen können. Die geleisteten Stunden werden den Betreuenden auf ein eigenes „Zeitkonto“ gutgeschrieben und sie können diese Betreuungszeit, wenn sie es selbst einmal brauchen, in Anspruch nehmen.

Es folgte ein Kurzvortrag zum Thema „Jugend:info Erasmus+“ von Frau Mag. Indinger mit einigen unterstützenden Angeboten wie dem „Jugend:Gemeinde:Service“ oder einer kostenlosen Jugendberatung.

Das Erasmus Programm – mit der Gelegenheit zum Auslandssemester für junge Studierende – ist allgemein bekannt. Eine ähnliche Möglichkeit bietet das „Rurasmus“-Konzept: Hier wird Student*innen ein Auf’s-Land-Semester geboten. Die teilnehmenden Gemeinden müssen hierfür Wohn- und Arbeitsort kostenlos zur Verfügung stellen.

Um wertvolle Impulse von jungen Menschen von außen zu erhalten, gibt es alternativ für Gemeinden – aber auch für Vereine oder Unternehmen – die Möglichkeit der „Themenbörse akademischer Abschlussarbeiten“. Fr. Wernad MA berichtete über die zahlreichen Vorteile einer wissenschaftlichen Beleuchtung unterschiedlicher Themenbereiche im kommunalen Bereich.

Im Anschluss an diese interessanten Vorträge legte Obmann Bernhard Heinl nahe, dass diese Impulse und Ansätze sein können – sowohl für einzelne Gemeinden, aber auch für Zusammenschlüsse mehrerer Gemeinden oder Teilregionen – und sich vielleicht das eine oder andere zukünftige LEADER-Projekt daraus entwickeln wird.